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Donnerstagsgebet

Hier finden Sie eine Sammlung der wöchentlichen Gebete aus der Feder von Heidi SchneiderWenn Sie Interesse daran haben, jeden Donnerstag das aktuelle Gebet zugemailt zu bekommen, schreiben Sie einfach eine kurze Nachricht an HeidiVogel@t-online.de.

Richtig beten

16.06.2016

Herr,

vor einigen Monaten, als ich so schlimme Migräne hatte, da habe ich Dir an dieser Stelle geschrieben – total frustriert wie ich war – dass ich nicht mal richtig beten konnte, so schlecht, wie es mir ging.

Dieser Satz ist bei hängengeblieben. Was heißt das denn: richtig beten?!

Ich rede ja eigentlich den ganzen Tag. Also auch so in meinen Gedanken. Und da rede ich auch mit Dir. Aber eben nicht so, wie zum Beispiel in einem Gottesdienst – schön feierlich oder gut überlegt und formuliert. Sondern manchmal eher so, naja, wie früher, als ich mit meiner Oma im Garten gekruschelt habe: manchmal habe ich mit ihr über das, was wir gerade gemacht haben gesprochen; manchmal haben wir über irgendwas philosophiert oder Erlebnisse ausgetauscht und manchmal Probleme gewälzt. Aber ganz oft haben wir auch einfach nur so nebeneinander gearbeitet. Trotzdem war mir klar, dass meine Oma immer in der Nähe war. Auch wenn gerade mal keiner von uns was gesagt hat.

Und genauso geht es mir mit Dir auch. Ich erzähle von den Dingen, die mich nerven; wo ich Deine Hilfe brauche; was ich mir anders wünsche und vor was ich Angst habe. Ich bitte dich, dass Du Menschen, die ich kenne, hilfst. Und dass vielleicht jetzt doch mal endlich die Sonne scheint. Und dann weiß ich manchmal gar nicht, wie ich meine Freude über irgendwas in Worte fassen kann und stottere irgendwie rum oder ich sag einfach: „Naja, Du weißt ja eh schon…!“ Also irgendwie so ganz unspektakulär, wie ich mich eben mit meiner Oma auch unterhalten habe.

Oder wie man das mit einem sehr guten Freund machen kann, der einen schon lange genug kennt…. .

Ich weiß, dass Du dieser gute Freund bist und dass ich mit Dir echt über alles reden kann. Ganz ohne Formeln und Rituale. Einfach so.

Und ich finde es sehr schön – so ganz einfach und ungezwungen. Adam und Eva müssen das sehr genossen haben, wenn Du abends im Garten vorbeikamst… Sie konnten Dich auch noch sehen – das fehlt mir manchmal schon. Auch wenn ich in manchen Momenten Deine Gegenwart zum Greifen nahe spüre.

Ich danke Dir, dass Du ein so unkomplizierter Gott bist!

Mit Dir kann jeder so reden, wie es zu ihm passt: laut und leise; singend und tanzend, kniend oder im Sessel fläzen. Und frei von der Leber weg genauso wie exakt formuliert und in Ritualen. Ja, sogar mit fremden Worten darf ich mit Dir reden. Dafür hast Du uns die Psalmen gegeben – alte und neue – aber für jede Situation Worte, wenn die eigenen Worte fehlen.

Ich denke, ich setze mich jetzt noch einen Moment in den abendkühlen Garten und erzähl Dir was…

Bis gleich!

 
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