Evangelisch in Buchenbühl.

Herr,

„Du schenkst uns Zeit…“ so heißt es in einem Lied, dass wir vor kurzem gesungen haben.
Irgendwie scheine ich dieses Geschenk verlegt zu haben – ich finde die Zeit oft nicht! Oder ist sie mir am Ende weggelaufen? Vielleicht weil ich mich nicht genügend um sie gekümmert habe? Weil ich mir nicht Zeit genommen habe?

Das Einzige, was auf der Welt gerecht verteilt wäre, heißt es, wäre die Zeit. Ich habe nur manchmal das Gefühl, dass die Zeit nichts davon weiß: mal schaffe ich total viel – und finde mich nicht mal besonders schnell dabei. Und dann ackere ich wie sonst was und komme gar nicht vorwärts! Es gibt Stunden, die fliegen nur so davon und manchmal ziehen sich Minuten in die Länge….

Wie immer funktioniert Deine Logik offensichtlich ganz anders als unsere. Kannst du mir ein bisschen helfen, sie zu verstehen? Damit ich Dein Geschenk auch richtig gebrauchen kann?
Ein wenig habe ich schon begriffen. Und deshalb gehe ich jetzt „Zeit verschenken“: ich helfe einer Freundin beim Putzen. Denn dann hat sie Zeit für etwas, was wichtig ist und das nur sie selbst erledigen kann. Danke, dass ich auf diese Weise etwas für andere tun kann, was Du auch für mich tust: denn Du bist zwar ein unbegreiflicher großer Gott und alle Theologen und Philosophen der Welt können Dich nicht erklären. Aber Du hast die ganze Theorie einfach in unser kleines Alltagsleben versetzt. Du bist Mensch geworden und hast ganz praktisch geholfen, wo es nötig war. Und das tust Du auch heute noch! Hilf mir, dass ich es Dir nachmachen kann!

Amen.