Evangelisch in Buchenbühl.

Herr,

da habe ich letzte Woche meine Uhr gesucht. Es gibt nur einen Patz in meinem Haus, an dem sie sein kann. Nämlich da, wo sie halt ist. Aber wenn ich den Platz nicht kenne, geht die Sucherei los. Und dann gibt es viele Plätze, wo sie sein könnte….

Ich habe an vielen „falschen“ Stellen gesucht. Bis ich sie da gefunden habe, wo ich sie von Anfang an vermutet hatte – sie war nur ein Stück runtergerutscht.

Mit Dir kam mir das dann genauso vor. Ich habe Dich mein Leben lang gesucht. An so vielen „falschen“ Plätzen. Du warst immer da. An dem einzigen Platz, wo Du immer warst. Bei mir. An meiner Seite.

Warum ich das nicht früher gemerkt habe? Nicht so deutlich wie jetzt? Vielleicht, weil ich nicht genau hingeschaut habe. Obwohl ich mir wirklich Mühe gegeben habe. Vielleicht hat auch irgendetwas meinen Blick getrübt und ich konnte nicht klar sehen.

Vielleicht hast Du mich aber auch an anderen Stellen suchen lassen, damit ich etwas finde, was ich sonst nicht gefunden – ja vielleicht nicht einmal gesucht – hätte.

Und ich habe eine ganze Menge gefunden. Das muss ich schon zugeben. Schönes und weniger Schönes.

Du wolltest anscheinend, dass ich es finde. Und auch wenn ich bei der eine oder anderen Sache (noch) nicht so recht verstehe, wozu das nun gut sein soll – ich danke Dir dafür. Du meinst es so gut mit mir, dass ich es oft gar nicht fassen kann.

Amen